Mo. 9. 8. 2004 a. d. Tagebuch aus Nepal.

Der Tag verläuft gemütlich. M. muss nicht ins Büro. Frühstück zu Hause. Ein wenig einkaufen. Ohne Autos wäre die Stadt zauberhaft, mit ihnen ist es oft die Hölle. Verkehrsverhalten als würden von heute auf morgen alle Fußgänger Räder haben. Einfach losfahren. Schauen ist unnötig, wichtig aber: Immer hupen, um wahrgenommen zu werden. Italien nichts dagegen. Und: Autos und Motorräder dürfen überall hin. Eine „Fußgängerzone“ gibt es daher nicht, auch wenn der Weg durch die schmalen Altstadtstrassen nicht einmal asphaltiert ist. Ein Regenguss lässt die Händler von einer Sekunde ihre Gewürzkörbe bedecken, Rikscha-Fahrer verschwinden unter Plastikplanen und die Strasse ist leergefegt, besser vielleicht: leergespült. Dichtes Gedränge entsprechend dort, wo man ein wenig Dach über dem Kopf erhaschen kann. Die ersten Mutigen stapfen nach 20 Minuten im fast knöchelhohen Wasser los, auch der Händler, um dessen „Kiosk“ wir uns mit den Einheimischen gescharrt haben, macht uns Mut: „This time, it is not a big one“. Der Monsun-Gruß lässt tatsächlich nach. Auch wir marschieren los. Sogar Bally ist mit einem Shop vertreten: Schweizer Schuhe in Originalqualität. 350 US-Dollar das Paar erklären, warum uns auf elf Quadratmeter sieben Verkäufer beraten wollen. Zwei Ecken weiter: Gucci-Schuhe um umgerechnet 15 Dollar. Blöd nur: Die Chinesen hatten sich bei der auf den ersten Blick perfekten Imitation bei den Goldlettern in der Innensohle offensichtlich verschaut: GUGGI steht dort zu lesen. In unseren Einkaufstaschen landen Superman2, und Fahrenheit 911 auf DVD aus einem Shop perfekt mnit farbigen Booklet, sogar Kreditkarten nehmen sie. (Für Mama und Papa, die auch mitlesen: So wie hier laufen diese Filme eigentlich erst im Kino, offizielle gibt es die DVDs noch nicht am Markt)

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