Do. 5. 8. 2004. Tagebuch aus Nepal.

Das Aufstehen um 5 Uhr früh kurz vor Sonnenaufgang sollte sich bezahlt machen. Gemeinsam mit Peter und zwei Einheimischen verbringe ich die kommenden 3 Stunden auf dem Mountainbike. Wir lassen die Stadt hinter uns, radeln rauf auf jene Hügel, die das Kathmandu-Valley zum Valley machen. Kontrastreicher könnte es nicht sein: In den Orten außerhalb der Hauptstadt begegnen uns singende Männer mit Schellen, musizierend am Dorfplatz, während Frauen in den Tempeln hinduistischen Göttern bei Sonnenaufgang ihre Ehre erweisen. Autoabgase vermischen sich mit Weihrauch. Große Teiche in der Ortsmitte wirken wie Gülle, der Schaum vor dem Mund eines Fischers entpuppt sich als Zahnpasta eines Dorfbewohners bei der Morgentoilette. Weit reicht der Asphalt raus aus der Stadt nicht, der wiederkehrende Monsun-Regen hat in den Strassen seine Spuren hinterlassen. Vereinzelte Satellitenschüsseln auf den Dächern in den Dörfern lassen die Tour nicht als Ritt in die Vergangenheit erscheinen. Endlich lichten sich die Häuserreihen, Reisfelder zeigen Asien von einer mir bisher nicht vertrauten Seite. Wir stärken uns gemeinsam mit Einheimischen vor einer kleinen Hütte bei nepalesischem Tee, immer serviert mit Milch und Zucker, bevor es wieder zurück in die Stadt geht. Zumindest für uns Biker.

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