Der Railjet in Indien. Quasi.

Wie man in Indien mit dem Zug verreist.

Ein Zugticket in Indien zu kaufen, war bisher von einem Mythos umgeben: Wochen, was heißt, Monate zuvor, so die unter Indien-Reisende weitererzählte Mär, über unterschiedliche Reisebüros auf verschlungenen bürokratischen Pfaden, das steht dem Normalsterblichen gar nicht offen. Doch auch Indien bahnt (haha!) sich die Digitalisierung ihren Weg. Der Reihe nach, und um das Happy End vorweg zu nehmen: Es hat geklappt, wenn es auch durchaus kompliziert und mit Hürden versehen war.

Die finale Buchung erfolgt über die App ixigo trains, die ich zufällig entdeckt habe, genau genommen war sie wohl in der booking.com app beworben. Die erste große Hürde: Die IRCTC, die indische Railway Company, will offensichtlich genau wissen, wer mit der Bahn reist und verlangt eine weitere „Account Verification“. Ein weiterer mühsamer Zwischenschritt, der neben One-Time-Passwörter, die zumindest via SMS an österreichische Nummern nicht zugestellt wurden, vor allem auf ein Problem stoßt. Eine amerikanische Handynummer kann helfen (das ist ein andere Geschichte), aber solange man keine indische Telefonnummer besitzt – in Zeiten von e-sim ja nicht mehr wirklich notwendig – kann man sich durch eine symbolische Gebühr von etwas mehr als einem Euro registrieren. Zuvor kommt aber noch mal ein Registrierungsmail der IRCTC, die fantasiereich die selbst gewählte User ID aus unerklärlichen Gründen um einige Sonderzeichen ergänzt. Das hat man am besten zu ignorieren, um der zuvor selbstgewählten ID treu zu bleiben. Zurück zur ixigo App: Mit der erfolgreichen Registrierung kann man die beiden IDs verknüpfen, im entscheidenden Moment hilft es, eine erfundene indische Nummer anzugeben, um irgendwie weiterzukommen. Die weitere Zahlung des eigentlichen Tickets benötigte dann auch mehrere Anläufe mit unterschiedlichen Kreditkarten, aber auch das hat geklappt. Am Ende gab es ein Apple Wallet Ticket, einen zusätzlichen Link zum QR-Code (führt ins Leere) und ein Bestätigungsmail. Der Rest verlief wunschgemäß, rechtzeitig am Bahnhof, der Zug bereits da, sehr geräumig. Ist es mit der App nun wirklich einfacher? Auch vielleicht das nur ein Mythos…

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