Die überraschend positiven Seiten von Donald Trumps undurchdachten Maßnahmen? Mich persönlich beeindruckt es, zu sehen, wie in den USA eine Gegen-Öffentlichkeit erkennbar wird, die mit aller Verve und Wucht das Wort gegen ihren gewählten Präsidenten ergreift. Mitten in diesem Konzert der Kritiker ließ mich eine Meldung aufhorchen: Auch Marc Zuckerberg meldet sich zu Wort mit dem Verweis, darauf, dass auch seine Ur-Oma und sein Ur-Opa aus Österreich kommen
Wer Österreich kennt, weiß, dass meine geliebte Heimat dazu neigt, zwar selektiv (nämlich nur im positiven Fall), aber dann mit Leidenschaft, Erfolge mit österreichischen Berührungspunkten als „unsere“ Erfolge zu vereinnahmen. Oft folgt dabei die erniedrigende publizistische Bloss-Stellung in Qualitätsmedien wie diesem auf dem Fuss. Vor diesem Hintergrund ist auch die Zahl „unserer“ NobelpreisträgerInnen durchaus beindruckend. Da kann die Zahl der „uns“ zuzuordnenden Nobelpreisträger schon mal zwischen 17 und 30 schwanken…
Wen wundert es da, dass ich – nachdem Marc Zuckerberg seinen inneren Österreicher geoutet hatte – den geistigen Countdown anwarf und minütlich Schlagzeilen zu erblicken erwartete – nach dem Motto: „Eigentlich ist Österreicher sechstreichster Mensch der Welt“. Oder: „Wir sind superreich! Die bisher geheimen österreichischen Wurzel von Marc Zuckerberg“, last but not least: „Marc, deine Heimat erwartet dich: Professoren-Titel inklusive“. Weit gefehlt. Nichts dergleichen. Nada. Mark „Sackabörg“ alias Zuckerberg und seine Omi aus Austria kümmerte niemanden. Außer mich.
Die weite Welt des Internets kennt bekanntermaßen viele Vorzüge. Einer davon ist die Ahnenforschung. Eine Kombination aus immer besserer Software, Cloud-Services und vor allem weltweit von zu Hause zugänglichen digitalen Archiven macht für die tiefer gehende Recherche nicht mehr nötig, verstaubte Matriken zu wälzen und entlegene Archive aufzusuchen. Um zum Punkt zu kommen. Die Vorfahrenwelt des Marc Zuckerberg stellt sich nach meinen Recherchen folgendermaßen dar: In der Grafik oben der Papa mit Vorfahren, unten die Mama. Und Österreicher 🇦🇹 wohin das Auge reicht, quasi.
Nachweislich jedenfalls aus „Österreich“ kommen sein Urgroßvater Max Hollander, seines Zeichens Schneidermeister, und dessen Frau Rose, geborene Schönfeld, sowie dessen Mutter Esther.
Ebenso sein Ur-Urgroßvater und Namensgeber Isaac Zuckerberg, mit der originellen Berufsbezeichnung „Clock Operator“ – und seine Frau, die ebenso Rose hieß, mit Mädchenname Tiesch.
Auch auf der Seite von Marcs Mutter lassen sich österreichische Wurzeln nachweisen: So kommt jedenfalls sein Ur-Urgroßvater Morris Steinberg aus Österreich, eventuell auch seine Ehefrau Dora.
Alle sieben dürften mehr oder weniger zur gleichen Zeit nach New York ausgewandert sein, nämlich in den Jahren zwischen 1889 und 1892. Fairerweise ist zu ergänzen, dass natürlich zu jener Zeit der Geburtsort Österreich nicht unbedingt mit dem heutigen Gebiet der österreichischen Alpenrepublik übereinstimmen muss. So findet sich auch im Laufe der Jahre eine sich durchaus verändernde Herkunftsbezeichnung bei einzelnen Ahnenväter von Marc. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich die Angaben zur US-Volkszählung 1920 bei Isaac Zuckerberg im Unterschied zu den Jahren vor dem Untergang der Monarchie auf Galizien als Geburtsort beziehen, während bei Morris Steinberg auch einmal Ungarn genannt wird. Man darf ja dabei eines nicht vergessen, Facebook hat es damals ja noch nicht gegeben…
Das heißt wohl Cloak Operator (Näher).
Gute Recherche!