Ein elektronisches Reiselogbuch aus cinque terre: Tag 2. Die Ankunft.

Hab ich schon erwähnt, dass mittlerweile keine Züge mehr fahren, wegen des Streiks? Für die Anfahrt zu unserem kleinen Dörfchen Vernazza beschließen wir, in La Spezia das Schiff zu nehmen. Am Kartenschalter im Hafen wird uns erklärt: Vernazza ist heute über das Meer nicht zu erreichen, der Wellengang sei zu hoch, das Meer zu rauh. Das Bedauern der Auskunftsperson hält sich in Grenzen; scheint hier Routine zu sein, aufgebrachte Ausländer zu beruhigen. Unsere Erkenntnis: Wir hätten bei unserer abenteuerlichen Reise nach Lipari vor einem halben Jahr begreifen sollen: Der Weg ist das Ziel. Und alle Wege führen eben nach…. Künftig legen wir bei Urlauben in Italien nur mehr den Tag und grundsätzliche Richtung fest, darauf, ein Hotel zu eservieren, werden wir wohl verzichten müssen. Der Rest ergibt sich dann von selbst. So besteigen wir den Kahn, um uns zumindest unserem Ankunftsort anzunähern.

Nach der Überquerung des „Golfs der Poeten“ (heißt tatsächlich so und wird seinem Namen gerecht) entdecken wir dann von Bord aus zu unserem Erstaunen einen Zug, wie er der pittoresken Küste entlangschlängelt. Auf Nachfrage beruhigt uns der Captain. Ja, Vernazza wird angefahren, der Wellengang habe sich wieder beruhigt…

Kann einen noch überwältigen, wenn man eine über alle Maßen hohe Erwartung an eine Urlaubsdestination hat? Ja, es kann. Zauberhaft unschuldig schmiegen sich Häuschen in mannigfaltigen Farben zusammen sowie an den Berg, das Dorf steht zur Ankunft Spalier – architektonisch verstanden.

Aufgeheizte Luft läßt den Sauerstoff auf dem einen Kilometer langen Fußweg zu unserem Quartier trocken erscheinen: der steile Aufstieg ist beschwerlich. Auf der Homepage stand „only essential luggage recommended“. Jetzt wissen wir warum.

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